Einsatzort: Maxdorf, Kindertagesstätte Froschkönig.
Dienstag, 17. Oktober 2023, 14 Uhr.
Eine Hebebühne bezieht auf der abgesperrten Straße Stellung. Andreas Presuhn und Frank Steinacher ziehen sich ihre Schutzkleidung an. Da Presuhn der „Macher“ in schwindelnder Höhe sein wird, hat er einen besonderen Schutzanzug.
Eine Frau betritt die Absperrung, ist neugierig was da passiert und …, warum das Fernsehen da ist.
„Sehen sie da oben im Baum die Krone, das große braue Ei? Es ist das Nest einer Asiatischen Hornisse, die sehr aggressiv ist, sich ungemein schnell vermehrt und bei allen Bestäubern großen Schaden anrichtet. Besonders bei Bienenvölkern. Diese Art Hornisse muss bekämpft werden. … und genau das machen die zwei jetzt …“
Mühsam arbeitet sich die Hebebühne durch den Baum an die Spitze. Äste müssen abgesägt werden. Endlich. 14.40 Uhr die beiden Experten sind am Nest. Die Hornissen sehen die Gefahr auf sich zukommen und beginnen mit ihren Angriffen auf die Beiden im Hebebühnen-Korb.
Presuhn verschließt mit einem Schaum den Eingang, dann legt er die Spritzen an und durchstößt mehrmals das Nest. Ein Narkotikum macht sich im Innern des Baues breit. Die Hornissen beginnen mit einem Dauerschlaf. Steinacher durchtrennt den Ast auf dem die Hornissen gebaut hatten, Presuhn übernimmt die andere Seite. Dann geht die mühsame Fahrt durch den Baumwipfel nach unten. 20 Meter müssen die Beiden zurücklegen.
Das Fernsehe-Team von „SAT 1 Live 17.30“ filmt jede Kleinigkeit. Als Presuhn und Steinacher den Hornissenbau auf die Straße legen: großes Staunen. Behutsam öffnet Presuhn den Schutzpanzer und es erscheinen die einzelnen Etagen mit Larven. Das Nest ist sehr groß, hat einen Durchmessen von 60 Zentimeter und eine Höhe von knapp einem Meter.
Während sich Andreas Presuhn aus seinem Schutzanzug pellt, hat Frank Steinacher schon einen Besen in der Hand und räumt die Blätter und Äste weg.
Allen Interessierten die sich mittlerweile um das Fernsehteam und das Hornissennest gescharrt hatten, gibt der Obmann für Bienengesundheit und Fachmann der Asiatischen Hornisse im Rheinland-Pfälzischen Imkerverband gerne zu allen Fragen eine Antwort.
Wer hat das Nest eigentlich entdeckt? Da war im Kindergarten eine Imkerin, die den Fund gemeldet hatte.
Und Andreas Presuhn? „Wir sind ständig unterwegs um Nester zu beseitigen. Aber das geht auf Dauer nicht mehr. Die Verbreitung geht enorm schnell. Daher warten wir auf Unterstützung der Landesregierung, auch finanzieller Art, um mit Personal, Material und Drohnen die Asiatische Hornisse flächendeckend bekämpfen zu können. Ich meine jetzt, nicht erst wenn die Plage ein großes Ausmaß wie in Italien oder Frankreich angenommen hat. Wir haben rechtzeitig auf das Problem aufmerksam gemacht, eine Taskforce wurde eingerichtet, andere Landesverbände mit ins Boot genommen. Jetzt brauchen wir Unterstützung.“

Text: Eckhard Richter

Auf gut 20 Meter Höhe, schön zu sehen, das große Nest der asiatischen Hornisse.

Andreas Presuhn und Frank Steinacher arbeiten sich mit der Hebebühe mühsam durch den Baum.

Andreas Presuhn hat einen besonderen Schutzanzug an, da die Hornissen immer in Massen angreifen. Er hält das große Nest in der Hand.

Frank Steinacher nimmt Herrn Presuhn das Nest ab.

Das Hornissennest mit den Larven und dem Etagenbau.

Die Larven aus der Nähe.

Text und Bilder: Eckhard Richter

Beitrag von „SAT 1 Live 17.30“

Asiatische Hornisse bedroht heimische Bienenarten